Ware 2022 – mit Updates
Kaum zu glauben aber wahr: Endlich können wir wieder nach Ware! Nach zwei Jahren Pause war es am letzten Sonntag wieder so weit. Ein kurzer Rückblick auf die bisherige Woche.
Sonntag, 10. April 2022
Früh morgens um 6:15 Uhr war Treffpunkt zur Abfahrt. Pünktlich ging es dann um 7:00 Uhr los in Richtung Calais, bei bester Stimmung im Bus. Nach störungsfreier Fahrt kamen wir dort bereits um 13:30 Uhr an. Dumm nur, dass unsere Fähre erst für 15:15 Uhr gebucht war. Noch dümmer allerdings, dass diese dann mehr als eine Stunde Verspätung hatte und sich damit unsere Wartezeit auf insgesamt über 3 Stunden summierte. Bei guter Sicht, die Kreidefelsen von Dover konnte man schon von Calais aus gut erkennen, ging es dann auf die Insel und von Dover schnurstracks nach Ware, wo wir endlich gegen 19:00 Uhr das langersehnte Wiedersehen feiern konnten. Es erwartete uns ein toll vorbereiteter Empfang mit alten Wimpeln, Zeitungsausschnitten und auch für die ersten Drinks und Pizza war gesorgt. Schade, dass wir dort aufgrund der späten Ankunft nicht mehr Zeit hatten. Dieser Empfang hätte wahrlich etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.
Der Abend diente dann zum Kennenlernen in den Gastfamilien und für die „erfahrenen“ Englandfahrer*innen stand ein erster Austausch in der Stammkneipe des Ware SC an.
Montag, 11. April 2022
Ausflugstag. Zunächst ging es nach Duxford zum Fluzeugmuseum, bei dem dicht an dicht jede Menge Flugzeuge aus der zivilen und militärischen Luftfahrt zu bestaunen waren. Sogar an Board einer Concord konnte man gehen und die unzähligen Instrumente, Schalter und Knöpfe im Cockpit bewundern. Wie zum Teufel hat man dieses Flugzeug und auch die anderen alten Raritäten bloß fliegen können?
Anschließend kam auch der Reste der Gruppe auf seine Kosten. Einen Katzensprung weiter waren wir in Cambridge, bei dem entspanntes Bummeln und Shoppen auf dem Programm stand. Auf dem Markt gab es an den zahlreichen Streetfood Ständen sogar Deutsche Currywurst zu kaufen.
Am Abend hatten unsere Englischen Gastgeber für die jüngeren Mitfahrenden einen Filmabend organisiert, auf Englisch und zur Sicherheit mit deutschen Untertiteln. Die erwachsenen Schwimmer*innen zog es in eine Art Spieleparadies für Erwachsene, mit allem was das Herz begehrt: Bällebad, Kletterparcours, etc. Wie bei Ikea, nur in groß. Die erwachsenen Begleitpersonen haben es sich derweil im indischen Restaurant gut gehen lassen, hatten aber zum Teil doch auf die ein oder andere Art mit der Schärfe der indischen Küche zu kämpfen.
Dienstag, 12. April 2022
Noch einmal ein Ausflug. Diesmal ging es ans Meer, genauer gesagt nach Southend-on-Sea an die Themsemündung. Obwohl der Ort vielleicht seine allerbeste Zeit hinter sich gelassen hat, gab es auch hier jede Menge Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung. Los ging es für alle in einem Freizeitpark direkt am Meer mit allerhand Fahrgeschäften. Danach ging es für einige wieder einmal in die Stadt zum Shoppen, an den Strand oder in eine der unzähligen Spielhöllen, die sich eine an der anderen in der Straße direkt am Strand aufreihen. Sehenswert auf jeden Fall der Pier hinaus in die Themsemündung. Auf 2,1 km geht auf dem längsten Pier der Welt ins Wasser. Sogar mit dem Zug kann man über den Pier fahren, wenn man den Weg zu Fuß nicht antreten möchte. Kaum zu glauben, was man damals nicht alles unternommen hat, um Gäste in den Ort zu bekommen.
In der Zwischenzeit hat sich unser super netter Busfahrer André daran versucht zu testen, ob der Bus wohl über einen Poller drüber passt. Passt er übrigens nicht und sein Chef hat jetzt mit der Reparatur der Frontblende etwas Freizeitbeschäftigung.
Der Abend stand dann für alle zur freien Verfügung und verlief insgesamt ziemlich ruhig, schließlich steht am Mittwoch der Wettkampf auf dem Programm.
Mittwoch, 13. April 2022
Wie üblich ging es am Morgen mit einer leichten Trainingseinheit los, damit vor allem die jüngeren Schwimmer*innen das Bad in Ware kennen lernen. Schon hier gab es einen Unterschied zu sehen. Am Ende der Trainingseinheit waren auf den Bahnen sowohl Aktive aus Ware als auch aus Wülfrath zu erblicken. Der Grund war dann am Nachmittag zu sehen: zum ersten Mal in der Geschichte gab es keinen Vergleichswettkampf zwischen Wülfrath und Ware, sondern einen Wettkampf mit 5 gemischten Mannschaften aus beiden Vereinen. So ganz ohne Corona-Auswirkungen geht es dann halt doch nicht. Gerade viele der jüngeren Schwimmer*innen hatten die Reise aufgrund des bei der Planung vorausgesetzten, vollständigen Impfschutzes nicht angetreten. Der übliche Wettkampf war so nicht zu besetzen.
Der geänderte Modus tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Los ging es zunächst wie immer: Einmarsch der beiden Mannschaften, Abspielen der Nationalhymnen, Übergabe der Geschenke der beiden Team-Captain und der Schlachtruf von beiden Seiten. Zum Start gab es dann zumindest noch einen Wettkampf zwischen Ware und Wülfrath. Eine 5 x 50 Meter Lagenstaffel Mixed. Hier wurden auch gleich die zahlreichen Ausfälle im Wülfrather Team sichtbar. Bei Aktiven und Betreuern macht sich eine Virusinfektion breit, alle Corona Schnelltests bleiben zum Glück negativ. So fehlte neben den Leistungsstützen Daniela Pacht (blieb ganz im Bett), Fabian Groß und der Team-Captain der Jungs Meiko Schönekes. Beide waren zumindest in der Halle und konnten dem Wettkampf beiwohnen. Auch Jens Doliwa war angeschlagen, hielt aber tapfer durch.
Derart Ersatzgeschwächt gab die Wülfrather Staffel alles, konnte den Sieg des englischen Teams jedoch nicht verhindern. Anschließend kam der geänderte Modus zum Tragen. Es wurden schon im Vorfeld die 5 gemischten Teams gebildet und so der Wettkampf zwischen diesen Teams ausgetragen. Die Mannschaften waren dabei mit so schönen Namen wie „Yellow Submarine“, „Blue Whales“, „Red Snapper“, „Black Pearl“ und „White Sharks“ ausgestattet. Schön zu sehen, dass auch in diesem Modus die Aktiven in den Rennen von allen im Team lautstark angefeuert wurden. Gewonnen hat den Wettkampf das Team „Red Snapper“. In der Mitte des Wettkampfes ging es noch einmal kurz zurück in die normalen Mannschaften und die beiden 10 x 50 Meter Freistilstaffeln gingen an den Start. Bei den Frauen gewann der Ware SC, bei den Männern der TBW.
Zum Abschluss des Wettkampfes gab es noch zwei echte Highlights.
Zunächst ging die Runzelstaffel an den Start. Sie holte wie in den letzten Jahren den Sieg nach Wülfrath. Für die schnellen „Senioren“ waren Christine Vollmer, Anne-Kathrin Franke, Henning Puck und Stefan Skorzinski am Start.
Zum Abschluss des Wettkampfes gab es dann noch ein „Elimination Race“. Jeweils 2 weibliche Aktive aus Ware und Wülfrath gingen dabei an den Start, ebenso gab es den Wettbewerb für die Männer. Unmittelbar vor dem Start wurde die zu schwimmende Lage ausgelost und der jeweils langsamste Teilnehmer des Rennens schied aus. Im Wechsel ging es dann immer wieder für die Frauen und Männer an den Start, bis der Sieger fest stand. Bei den Frauen konnten sich in der ersten Runde mit Finnja Toloszycki und dem Team-Captain der Frauen Angelina Skorzinski die beiden Wülfrather Starterinnen durchsetzen. In Runde zwei war dann für Finnja Endstation, bevor sich Angelia im Finale durchsetzen konnte und einen schönen Preis mit nach Hause nimmt. Bei den Männern konnten ebenfalls beide Wülfrather Starter mit Florian Bartschmid und Alexander Droste in die zweite Runde einziehen, wo für Florian Endstation war. Im spannenden Finale setzt sich dann Alexander Droste durch. Der Doppelsieg der beiden Wülfrather hatte übrigens für Trainer Max Beneke am Abend noch kostspielige Folgen: er hatte mit den beiden späteren Siegern gewettet, dass nicht beide das „Elimination Race“ gewinnen. Die Wettschulden wurden in Form der ersten Getränkerunde in der Kneipe, wie es sich gehört, eingelöst.
Insgesamt war es sicher richtig, dieses Format schon im Vorfeld zu wählen. Dennoch wäre es schön, im nächsten Jahr wieder den Wettkampf zwischen den beiden Mannschaften auszutragen.
Abgerundet wurde der Abend übrigens durch einen Streetfood-Truck, der nach dem Wettkampf laufend frische Pizza für die durchaus hungrigen Teilnehmer wie am Fließband produzierte.
Donnerstag, 14. April 2022
Unsere Gastgeber hatten für uns eine Schatzsuche quer durch Ware organisiert. Dabei mussten über 40 Fragen beantwortet oder die gesuchten Orte mit Selfies dokumentiert werden. So wurde z.B. nach dem Ort gefragt, an dem 1971 der erste Wettkampf zwischen Ware und Wülfrath stattgefunden hat. Wie viele dies wohl mit dem Freibad in Ware richtig beantworten konnten? Auf jeden Fall wurden die Beine und Füße gut beansprucht. Die Schrittzähler wiesen am Ende Werte zwischen 13.000 und 20.000 Schritten auf.
Nach einer längeren Mittagspause ging es dann zum Galaabend in die immer wieder schöne Location „The Three Lakes“ ein paar Autominuten außerhalb von Ware. Nach den obligatorischen Teamfotos mit den für diesen Anlass festlich herausgeputzten Schwimmerinnen und Schwimmern ging es dann recht schnell zum offiziellen Teil des Abends über. Vorher wurde jedoch noch ein Film gezeigt, der einmal mehr die Kreativität der älteren Schwimmer aus Ware deutlich machte. Gesucht wurde dort die beste Drag-Queen, abschließend verbunden mit der Challenge, dass auch Wülfrath diese im nächsten Jahr finden solle. Diese Herausforderung wurde später von Abteilungsleiter Thorsten Späth gemeinsam mit der Einladung für den Gegenbesuch in Wülfrath für 2023 angenommen.
Eine besondere Ehre wurde Henning Puck und Holger Schönekes zu Teil. Sie erhielten für ihre Verdienste um die Städtepartnerschaft im Rahmen des Austausches der Schwimmer die erstmals vergebene „Jenny Matthews Trophy“. Beide hatten ihren ersten Besuch in Ware im Jahre 1980, waren nun zum zwanzigsten Mal in Ware und feierten auch noch 30 Jahre Trainer und Funktionärsamt. Jenny Matthews verstarb 2021 nach langer Krankheit und war zuvor ebenfalls viele Jahre maßgeblich in der Organisation der gegenseitigen Besuche der beiden Vereine beteiligt.
Für Ware wurde Dave Wingrove ausgezeichnet, der ebenso seit vielen Jahren zum festen Bestandteil des Austausches gehört.
Nach der Übergabe des Pokals für die erfolgreiche Runzelstaffel und der Urkunden für alle Teilnehmer gab es wie immer auch noch die Reden der Team-Captain von beiden Mannschaften. Angelina und Meiko fassten hier noch einmal die Woche gekonnt zusammen und erzählten die ein oder andere Anekdote, die vielleicht gar nicht alle mitbekommen hatten.
Abschließend ging es noch um die letzten nicht ganz so sportlichen Wettbewerbe. Die traditionelle Bier- und Weinstaffel sowie der Kids-Cup standen an. Den Start machte der Schwimmernachwuchs mit gut gefüllten Limo-Gläsern. Die Menge an kohlensäurehaltigem Getränk war doch für den ein oder anderen Starter eine Herausforderung. Diese konnte das Wülfrather Team deutlich besser meistern und gewann souverän. Bei der Weinstaffel machte sich bemerkbar, dass Wülfrath zu wenige volljährige Teilnehmerinnen vorweisen konnte. So sprang kurzfristig Max Beneke ein und vervollständigte das Damen-Team. Mit dieser Unterstützung konnte nichts schief gehen und auch die Weinstaffel ging nach Wülfrath. Bei der Bierstaffel dann das gleiche Bild. Auch diese ging klar an Wülfrath, so dass alle drei Pokale den Weg nach Wülfrath antreten. Schade, dass es in der Wülfrather Wasser Welt keine Vitrine mehr gibt, in der die Pokale ausgestellt werden können.
Nach dem offiziellen Teil wurde ausgelassen gefeiert, getanzt und gesungen, bis der Abend wie immer viel zu schnell und zu früh mit den abschließenden Schlachtrufen beendet werden musste. Die Erwachsenen feierten anschließend noch privat weiter. Über den Zeitpunkt des Endes der Party gab es am Morgen danach widersprüchliche Aussagen.
Freitag, 15. April 2022
Um 10:00 Uhr war Abschied nehmen angesagt. Bei schönstem Sonnenschein, der uns die ganze Woche begleitet hat, wurde noch schnell das Mannschaftsgeschenk für die englische Mannschaft überreicht. Dies hatten alle Beteiligten vor lauter Feiern am Abend zuvor doch glatt vergessen.
Los ging es in Richtung Dover. Mit einem knapp zweistündigen Stopp in Canterbury, da die Fähre erst für 16:40 Uhr gebucht war. Wir hatten so kalkuliert, dass wir reichlich Zeit für Check-In und Passkontrolle haben sollten. Da haben wir die Rechnung aber ohne den Zoll gemacht. Für den gesamten PKW-Fährverkehr war eine einzige Passkontrolle geöffnet. Der Stau davor war so lang, dass damit auch die Zufahrt zur Busspur versperrt war. So rinn die Zeit bis zur Abfahrt dahin und endlich am Zoll angekommen, hieß es wieder einmal alle aussteigen und einzeln ab zur Passkontrolle. Diesmal mit zusätzlichem Vorzeigen des Impfzertifikats. Alle wieder in den Bus und vorwärts zum Check-In. Hier dann alle Pässe einsammeln und zum Abgleich mit der angemeldeten Liste am Check-In abgeben. Die Uhr zeigt 16:25 Uhr. Nachdem auch diese Hürde gemeistert war, durften wir auch direkt rauf auf die Fähre. Kurz danach wurde dann auch schon das Tor geschlossen und es ging los. Die Fähre war übrigens extrem leer, insbesondere auf dem PKW-Deck. Kein Wunder bei der Abfertigung am Zoll.
Von Calais aus ging es dann wieder ohne größere Probleme nach Hause, von einer kleinen Stadtrundfahrt durch Antwerpen abgesehen. Diese wurde durch eine Sperrung auf der Autoahn notwendig. Nach den notwendigen zwei Pausen für Busfahrer André kam die Reisegruppe schließlich um 1:15 Uhr am Diek an und zerstreute sich aufgrund der fortgeschrittenen Stunde sehr schnell in alle Himmelsrichtungen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass diese Reise aus allerlei Gründen in die Geschichte eingehen wird. Ob es die Größe der Gruppe, das besondere Wettkampfprogramm, die große Freude über das Wiedersehen nach zwei Jahren oder die zahlreichen Erkrankungen waren. Dieses und noch vieles mehr machten diese Fahrt zu etwas außergewöhnlichem. Auf jeden Fall aber war es eine tolle Woche mit einem tollen Team!
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